Inmitten der Informationsflut

Aufräumen, verstauen, ausmisten, verdauen…

Wie so viele Menschen kam ich in der Zwischenzeit mit Yoga in Berührung, übe mich nun mehr oder weniger regelmäßig im Meditieren, warte weiterhin auf den Besuch der Stille in mir, surfe wie eine Weltmeisterin im worldwideweb umher, höre ohrwurmmäßig Podcasts und Hörbücher zum Thema Aufräumen rund um die Uhr und hoffe weiterhin einen Weg hin zur Ordnung in meinem Leben zu entdecken.

Inmitten eines Ozeans an Informationen mache ich gefühlt gerade das „Seepferdchen-Abzeichen“…

Untergehen nicht erlaubt!

Zeitumstellung

Oh, wie lange ist es her, dass ich mit Freunden beisammen saß,
gemeinsam aß und dabei Freude empfand?
Nun, es sind drei Stunden vergangen, seit mein Besuch aus meiner Wohnung gegangen ist
und ich nun mit offenen Augen träumend von den nächsten gemeinsamen
Abenden wachliege. Heute Nacht werden die Uhren umgestellt…

„Es sind nicht die äußeren Umstände, die das Leben verändern,
sondern die inneren Veränderungen, die sich im Leben äußern.“

Wilma Thomalla

„Jeden Tag geht die Sonne auf“, sagte das Sonnenkind.

Es ist Mitternacht und die vergangenen Tage überlegte ich diesen Blog
ganz und gar zu löschen.
Die letzten Wochen verliefen chaotischer als selbst von mir erwartet.
So sitze ich inmitten eines wachsenden Chaos um mich herum.
Aufgeben? Nein, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Mit den Worten von Nietzsche
„Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens“.
Meine Träume, die mich seit Jugend an begleiten, existieren, wenn auch nur schwach leuchtend in der Erinnerung.
Mit Freunden gemeinsam kochen, einen Spieleabend veranstalten, auf dem Balkon sitzen und bis in die Nacht über Gott und die Welt reden.
Für viele Menschen scheint das nichts besonderes zu sein.
Für mich ist es seit Jahren ein scheinbar unerreichbares Ziel.
Im Traum ist alles möglich…
* Gute Nacht *

Trübe Tage

Es sind zwei Tage seit meiner ersten Aufräumaktion vergangen.
Die alltäglichen Verpflichtungen lenken mich einerseits ab, aber sie kosten mich zusätzlich Kraft, so dass ich müde nach Hause komme und keine Lust verspüre weiter aufzuräumen. Kann man zu einem Arzt gehen, von einer Aufräumphobie sprechen und auf Kosten der Krankenkasse ein paar Tage Zeit zum Aufräumen bekommen?
Ich meine mal abgesehen von psychischen Erkrankungen, die immer mehr in der
Öffentlichkeit zur Sprache kommen, wer hat Verständnis dafür, dass Chaos verbreiten
weniger Kraft kostet, als eben aufzuräumen.
Mein Stimmung ist mal eben in den Keller gegangen…
Ach, ein Tag, den ich gern aus dem Kalender streichen würde. Wie schrieb einst so schön eine Freundin „Denk‘ daran – jeden Tag geht die Sonne auf, auch an trüben Tagen“.
Nun dann, so will ich mir in meiner Phantasie einen Sonnenaufgang in den schönsten
Farben vorstellen…

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

Inwzischen ist es Sonntagnachmittag. Ich lausche dem Wind vor der Tür.
Seit Tagen ist es stürmig. Meine Gedanken wehen wie die Blätter im Wind wild umher.
Es fällt mir schwer mich zu konzentrieren. Gut eine halbe Stunde war ich motiviert beim Aufräumen. Im Waschbecken kann man sich nun spiegeln und man stolpert zumindest im Badezimmer nicht jeden Zentimeter über etwas Herumliegendes.
Für jede vernünftige Hausfrau ist es wohl eine Selbstverständlichkeit dies Woche für Woche zu tun, das mir jedoch nicht vertraut ist.
Mir wird bewusst, dass es ein langer Weg sein wird. Auf dem Weg zur Ordnung…

Samstagabend

Die Freude auf das Wochenende ist getrübt.
Viel Zeit, viele Möglichkeiten, doch bin ich nicht in der Lage mich zu entscheiden.
Morgen früh aufstehen, den Sonnenaufgang genießen, dem Abwasch in der Küche den Kampf ansagen.
Auch in den übrigen Zimmern sieht es eher nach einem Schlachtfeld als nach einer gemütlichen Wohnung aus.
Meine Gedanken sind durcheinander, ich bin durcheinander, meine Gedanken sind wirr und auch diese Zeilen zu schreiben erfordern von mir eine Disziplin, die mir fremd ist.
Ab morgen wird alles anders…
Wie oft sagt man sich das, zum Neujahr, nach stundenlangem Grübeln…
Ja, ich schaffe das! Und dann?
Jahre vergehen, ich sitze auf der Couch und frage mich, wo ist Platz im Leben für mich und meine Gedanken.
Die Wäsche stabelt sich, die Dinge um mich herum scheinen ein Eigenleben zu besitzen, im Gegensatz zu mir.
Mein Kopf schmerzt, Übelkeit und Schwindel seit Tagen.
Hallo? Hört mich jemand? Ich fühle mich fern von allem, jeder Mensch erscheint mir fremd.
Die Zeit schwindet dahin, ich bin müde, morgen kann ich immer noch aufräumen.
Ab morgen räume ich auf…